Der Kleine Mann sieht ein Fußballspiel

Eines Tages war der Kleine Mann wieder bei der Familie seiner kleinen Freundin. Der große Bruder wollte unbedingt ein Fußballspiel sehen. Na ja, dann konnte der Kleine Mann ja mitgucken. Er mochte selber nicht so gern Fußball spielen, auch wenn er schon mal ein entscheidendes Tor geschossen hat.

 

Aber Fußball gucken? Na ja, mal sehen! O, wie aufgeregt ist der Reporter:

„Ja, er gibt einen Pass!“, schrie der ganz laut. 

„Was denn für einen Pass?“, fragt der Kleine Mann ganz verwirrt. „Will der denn verreisen? Der spielt doch gerade Fußball, da braucht er doch keinen Pass mit Foto zu zeigen!“

 

Der große Bruder erklärt: „Kleiner Mann, beim Fußball ist ein Pass kein Ausweis, sondern wenn ein Fußballspieler einen langen Ball zu einem anderen Mitspieler schießt, nennt man es Pass!“

„Was denn für einen langen Ball?“, ist der Kleine Mann erstaunt. „Ich denke, der Ball ist rund!“

„O, Kleiner Mann, du kennst die Fußballsprache nicht! Ein Langer Ball meint nicht, dass der Ball lang ist, sondern der Ball ganz weit geschossen wird.“ Der große Bruder muss erst lachen, wird dann aber langsam ein wenig ungeduldig, denn er will ja das Spiel sehen.

 

„Was ist denn die Fußballsprache? Ist das so wie Englisch?“, fragt jetzt der Kleine Mann. „Also Kleiner Mann, höre jetzt mal zu: Fußballsprache meint die Ausdrücke, die man oft beim Fußball benutzt. Sei bitte still und höre und schaue einfach mal zu. Hinterher kann ich dir dann noch Einiges erklären.“

 

Sie sahen sich das Spiel an. Der Ball flog hin und her, der Kleine Mann musste seinen Kopf dauernde hin und her drehen. Da schüttelte er schließlich den Kopf und sagte: „Warum können die denn nicht jeder einen eigenen Ball haben. Dann gibt es keinen Streit und alle sind zufrieden!“

„Kleiner Mann, dann macht es doch gar keinen Spaß. Das ist doch das Ziel des Spiels: Diesen einen Ball möchte jede Mannschaft haben und in das andere Tor schießen. Wer die meisten Tore geschossen hat, der hat dann das Spiel gewonnen.“

 

Irgendwie war dem Kleinen Mann langweilig geworden vom vielen Zugucken. Fast war er dabei, ein bisschen einzuschlafen, als alle „Toooooor! Toooooor!“ schrien. Der große Bruder hüpfte auf dem Sofa herum, dass der Kleine Mann, der daneben saß, richtig in die Luft geschleudert wurde.

Das machte dem jetzt aber Spaß! Hoffentlich fiel noch ein Tor! Er fieberte richtig mit, und als dann tatsächlich noch ein Tor geschossen wurde, sprang der große Bruder so heftig rauf und runter, dass dem Kleinen Mann richtig schwindelig wurde.

Denn bei jedem Hüpfer schoss er wie eine Rakete in die Luft und landete dann wieder auf dem weichen Sofa!

 

Ja, so machte Fußball wirklich Spaß, jedenfalls das Fußballgucken. Und das schönste waren natürlich die Tore, oder besser gesagt, die große Freude an den Toren und das Gehüpfe und das Tor-Trampolin.

 

Der Kleine Mann meinte: „Wir können doch mal das Sofa-Hüpfen ohne das Torgeschrei machen!“ Der große Bruder guckte ganz erstaunt. „Ich hüpfe doch nicht ohne Grund!“, meinte er. "Das mache ich nur, wenn ein Tor gefallen wird.“

Nun ja, beim nächsten Mal würde der Kleine Mann wieder mitgucken. Auch wenn nur gehüpft wird, wenn die Tore fallen. Und hoffentlich spielen die nicht null zu null. Das wäre ja langweilig. Fußball wird doch nur durch Tore interessant.

Ja, das fand der Kleine Mann auch und hatte ein bisschen Gefallen am Fußballgucken gewonnen!