Was angelt denn der Kleine Mann?
Eines Tages gab es an der Schule ein Schulfest. Da wollte er natürlich mit hin. So was hatte er noch nicht erlebt! Kleine und große Menschen liefen durcheinander. „Ich werde mich an jemandem festhalten, sonst trampeln die noch auf mir herum.“ Da sah er ein kleines Mädchen an der Hand seiner Mutter. Schnell hielt er sich am Kleid und dann am T-Shirt fest. Puh, das war geschafft. Jetzt konnte er von oben sehen, was da alles los war!
Er sah so eine runde Schüssel mit einer Haube. Eine Frau steckte ein langes dünnes Holzstück oben in die Öffnung. Und was passierte? Plötzlich entstand rund um den Holzstab eine große Wolke, oder war das ein Ballon? „Mama, bekomme ich eine Zuckerwatte?“, fragte das Mädchen. Es bekam den Stiel mit der weißen Watte in die Hand und leckte sogar daran! „Ob ich mir ein bisschen davon stibitze?“, dachte der Kleine Mann. Als das Mädchen die Zuckerwatte wieder an ihren Mund führte, streckte der Kleine Mann seinen Arm aus und hatte mit einem Mal ein Stück klebriger Watte um seinen Arm. Der sah aus wie eine weiße Rolle. So hatte der schon mal ausgesehen, als sein Arm gebrochen war und er einen Gips tragen musste.
Vorsichtig leckte er das weiße Zeug. Was war denn das? Es knisterte in seinem Mund und die Watte schmolz ganz zusammen. Hm, es schmeckte süß! Sein Arm war aber ganz klebrig geworden. „Wer hat mir was von meiner Zuckerwatte geklaut?“ Das Mädchen hatte bemerkt, dass ein ganzes Stück fehlte. „Ich!“, flüsterte der Kleine Mann, der dicht an ihrem Ohr saß.
Erst dachte das Mädchen, der Bruder hätte das gesagt, aber der war ganz woanders. „Nein, ich bin‘s, der Kleine Mann. Ich habe nur ein bisschen probiert, durfte ich das?“ „Klar!“, sagte die Kleine großzügig und meinte: „Was du nicht alles kannst! Sogar Zuckerwatte angeln!“ Leise summte sie …