Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist …
Eines Tages machte die ganze Familie einen Spaziergang in den Wald. Manchmal kamen sie auch an Wiesen vorbei. Für Eltern ist das ja ganz schön, aber für Kinder manchmal ganz schön – langweilig.
Die große Schwester der kleinen Freundin des Kleinen Manns machte den Vorschlag: „Wir spielen: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist …!“ Ja, da wollten alle mitmachen. Es wurde Farben genannt: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist grün!“ Tja, da konnte man natürlich ganz viel sehen. Es war so vieles grün. Bei anderen Farben war es ein wenig leichter. Zum Beispiel bei rot: Das war dann eine Blume oder ein Aaronstab, oder auch ein Hausdach, wenn eines durch die Lichtung schimmerte.
Der Kleine Mann machte einen anderen Vorschlag: „Wir sagen nicht mehr irgendwelche Farben, sondern zum Beispiel: Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist … sehr groß!“ Das waren Eigenschaften, die nicht nur eine Farbe waren. Sehr groß … das war zum Beispiel ein großer Baum. Die Kinder fanden alle möglichen Begriffe: … und das ist ganz flach, oder: eckig, oder: weich, oder fleckig …
Als schließlich der große Bruder fragte: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist klein!“, da suchten und rieten die Kinder alle Mögliche. Und immer sagte er: „Nein, das ist es auch nicht!“
„Dann musst du uns jetzt aber verraten: Siehst du es denn selber?“ Da guckte er um sich und – fand nicht, was er als „klein“ gemeint hatte. Erst als der Kleine Mann beim Vater hinter dem Kragen hervorkam und winkte, sah er – ja, was sah er da?
Er zeigte auf den Kleinen Mann und plötzlich fingen erst alle an zu lachen. Natürlich, klein war der Kleine Mann. Er war gemeint. Und der Schelm hatte sich schnell versteckt, so dass der große Bruder ihn nicht gleich sah.
Der kleine, kleine Kleine Mann, was der …