Erbsensup …
Eines Tages wollte die Mutter Erbsensuppe kochen. Sie nahm eine Packung Erbsen aus dem Vorratsschrank und schüttete sie in den Kochtopf. Dabei kullerten einige Erbsen aus der Tüte auf den Fußboden. Der Kleine Mann sah die Erbsen rollen und schoss mit seinem Fuß eine Erbse, dass sie einen Bogen wie ein richtiger Fußball machte. Da hatte er aber ein tolles Spielzeug gefunden. Er schoss alle Erbsen, die auf dem Boden lagen, einfach irgendwo hin.
Die Mutter schimpfte: „He, Kleiner Mann, die Erbsen kannst du nicht einfach wegschießen. Man kann darauf ausrutschen. Ich will sie schnell mal auffegen und wegwerfen. In die Erbsensuppe kommen die mir nicht mehr hinein.“
„Was, du willst die tollen Erbsenfußbälle wegwerfen?“, empörte sich der Kleine Mann. Da gab die Mutter ihm eine Schachtel und sagte: „Du kannst sie meinetwegen behalten, aber nicht einfach wild durch die Gegend schießen.“
Schnell nahm er alle Erbsen, die er finden konnte, und verwahrte sie in der Schachtel. Er rief den großen Bruder und sagte: „Komm, wollen wir Fußball spielen? Erbsenfußball!“
„Wie soll ich denn diese kleinen Erbsenkugeln überhaupt treffen?“, maulte der Junge.
„So, so, als ich bei euch mitspielen sollte beim Fußball, da musste ich mit eurem riesigen Ball fertig werden. Jetzt musst du mal mit meinem Ball spielen. Oder hast du Angst?“, forderte der Kleine Mann ihn heraus.
Das wollte der Bruder natürlich nicht auf sich sitzen lassen. „Okay“, meinte er, „dann müssen wir aber erst einmal einen Erbsenfußballplatz suchen und Erbsenfußballtore aufstellen.“
„Na ja, einen Erbsenfußballtrainer und Erbsenfußballschiedsrichter brauchen wir aber wohl nicht!“, lachte der Kleine Mann.
Schnell fanden sie eine glatte Fläche auf der Straße. Sie stellten mit Stöcken die Fußballtore auf und los ging es. Der Junge versuchte, mit seinen Schuhen die Erbsenkugel zu erwischen. Das gelang ihm nur sehr mühsam.
Der Kleine Mann aber konnte die Erbse, die hier der Fußball sein sollte, geschickt am Fuß halten. Er dribbelte um das Bein des großen Bruders herum und schoss … nein, leider knapp daneben.
Weiter ging es im Spiel. Der große Bruder bekam mit seinem großen Schuh (der eigentlich ein ganz normaler Jungenschuh war, aber im Vergleich mit der kleinen Erbse eben doch riesig groß aussah) die Erbse einfach nicht so richtig nach vorne gespielt.
Der Kleine Mann wollte sich die Erbsenkugel gerade holen, da trat der Junge doch auf die Erbse drauf. Er tat das nicht mit Absicht. Er war ganz erschrocken, als er den Erbsenfußball als grünen Quetschfleck auf dem Boden sah.
Wie bei allen wichtigen Fußballspielen üblich, hatte der Kleine Mann noch weitere Erbsenfußbälle dabei. So konnte weitergespielt werden. Inzwischen hatte sich der große Junge aber einen Trick ausgedacht. Er schoss mit der Fußspitze, indem er den Fuß hinten anhob. So konnte er die Erbse treffen und tatsächlich landete die Erbse im Tor. Jetzt stand es eins zu null für ihn.
Der Kleine Mann aber spielte über das ganze Feld mit dem Erbsenball am Fuß und konnte ausgleichen: eins zu eins stand es jetzt.
Die Mutter rief schon: „Gleich gibt es Essen! Erbsensuppe! Beeilt euch!“ Also konnten sie nur noch fünf Minuten spielen. Elias hatte inzwischen ganz sportlich seine Möglichkeiten ausgenutzt. Er spitzelte den Erbsenfußball immer mit der Fußspitze nach vorn. Der Kleine Mann musste dann viel rennen, um den Ball wiederzubekommen.
Jetzt kam die Schlussminute. Beide wollten unbedingt noch ein Tor schießen, jeder wollte gewinnen. Sonst macht Fußball ja auch keinen Spaß. Als der Junge einmal den Ball nicht ganz richtig erwischte, konnte der Kleine Mann mit einem großen Anlauf schießen und die Erbse traf genau das Bein seines großen Freundes. Und von dort rollte er unhaltbar in das Tor hinein.
Der Kleine Mann riss die Arme hoch und jubelte. Er hatte gewonnen! Und da rief auch schon die Mutter: „Los jetzt, ihr müsst sofort kommen! Wascht euch die Hände! Wir wollen jetzt essen.“
Schließlich saßen alle am Tisch. Die Mutter begann zu erklären, was es heute zu essen gab: „Dort liegt das Brot und dazu gibt es eine leckere Erbsensup …“
Weiter kam sie nicht, denn der Kleine Mann und der große Bruder sagten zusammen: „Erbsensuperfußball haben wir heute gespielt!“
„Jetzt lasst mich doch mal ausreden!“, meinte die Mutter. „Also es gibt heute Erbsensup …“
„Erbsensuperfußballeressen!“ riefen beide gleichzeitig. Die Kinder lachten alle. Die Mutter musste auch lachen. Sie sagte: „So, jetzt müsst ihr sagen, was es heute zu essen gibt.“
Das sagten die beiden:
Der Kleine Mann: „Für die Erbsensuperfußballspieler …“
Der große Bruder: „… gibt es Erbsensuperfußballspielersuppe …“
Der Kleine Mann: „…und danke schön an die Erbsensuperfußballspielersuppenköchin!
Und für die anderen, die das Erbsensuperfußballspiel nicht mitgespielt haben und es noch nicht mal angesehen haben: Ihr bekommt leider bloß Erbsensuppe!
Und für uns: „Los, Anstoß zum Erbsensuperfußballspielersuppenessen! Guten Appetit!“