Der Kleine Mann auf der Pferdekoppel

Eines Tages spielte der Kleine Mann auf einer Wiese. Das Gras dort war größer als er selbst. Für ihn sah es aus, als wäre er im Wald. Gerade pfiff er ein Lied, als er plötzlich ein Getrappel hörte:                          Dada damm, dada damm ... Der Kleine Mann hielt sich vor Schreck an einem Gänseblümchen fest. Was war das denn bloß? Jetzt sah er es: Ein riesiges Pferd galoppierte über die Wiese. Der Kleine Mann bekam richtig Angst vor den trappelnden Hufen. „Hoffentlich rennt das Pferd mich nicht um“, dachte er noch. Da stand das Pferd mit einem mal und wieherte „hihihihi“.

 

Jetzt sah er auch ein Mädchen oben auf dem Pferd. Es stieg vom Pferd ab und band es an einen Baum. Dann setzte sich das Mädchen in das Gras und aß ein Butterbrot. Das Pferd knabberte an den Grashalmen. Der Kleine Mann schlich langsam näher und sagte laut: „Hallo, gehört dir das Pferd?“ Das Mädchen sah sich um, aber entdeckte niemanden. „Wer ist denn da?“, fragte es. „Ich bin der Kleine Mann“, sagte er und lief auf sie zu.

 

Erst jetzt sah das Mädchen den Kleinen Mann. Ihr blieb der Mund vor Staunen offen stehen. Sie hatte noch nie einen solch kleinen Kerl gesehen. „Ja, das Pferd gehört mir, ich liebe Pferde sehr. Willst du einmal mit mir reiten?“  Der Kleine Mann wollte natürlich gern, er hatte aber große Angst davor. So ein großes Tier! Da kann man tief fallen! Und er hatte ja nicht einmal Reitstiefel. Das Mädchen sagte: „Halte dich einfach an der Mähne fest. Ich mache einen Knoten aus den Pferdehaaren um dich herum, dann fällst du bestimmt nicht.“  

 

Hei, was war das für ein Ritt! Schneller und schneller flog es dahin, die Mähne wippte und der Kleine Mann immer mit. Ja, jetzt mochte der Kleine Mann Pferde! Auf dem Nachhauseweg sang er leise: Der kleine, kleine Kleine Mann, dada damm, das ist ein rechter Reitersmann, dada damm …