Der tapfere Kleine Mann bei den Dinos …

 

Eines Tages sagte der Kleine Mann zu seiner kleinen Freundin: „Wie wär’s, wollen wir noch mal zu den tollen Dinos gehen?“

 

Erstaunt blickte sie ihn an. Sie waren ja schon einmal da gewesen, aber da ist dem Kleinen Mann ja fast schlecht geworden.

 

Als hätte er ihre Gedanken erraten, meinte er: „Du hat mich ja mit dem Flugdino fast schwindelig gedreht. Aber ich kann toll auf den Dinos reiten, stimmt‘s?“

Also gingen die beiden los. In der Ausstellung zeigte die Kleine gleich auf den ersten Dino. Es war wieder ein Flugsaurier. "Komm, den lassen wir links liegen", maulte der Kleine Mann.

 

 

Da entdeckte seine Freundin die Dino-Hefte.

Die Kinder der Klasse hatten nicht nur die Dinos gebastelt, sondern auch ein Heft gestaltet.

Darin stand sehr viel über Dinos.

Und die Kinder hatten tolle Bilder dazu gemalt.

Dann aber wollte er endlich wieder selbst Dino-Ritter sein. Seine Freundin warnte ihn: „Werde nur nicht übermütig!“

 

Der Kleine Mann aber entgegnete: „Übermütig? Nein – überaus mutig! Ich werde die fürchterlichsten Dinos besteigen. Pass auf!

 

Ich will alle Dinos entdecken, und nichts kann mich erschrecken!“

 

Und wirklich, er kletterte die Dinos hoch wie nichts. Na ja, die standen da ja auch nur. Also war es für ihn ein Klacks!

 

Er kletterte sogar auf den höchsten Dino in der ganzen Ausstellung.

Einen riesig langen Hals musste er hochklettern und er thronte dann in für ihn schwindelerregender Höhe auf dem Kopf des Dinosauriers.

„Keiner kann mich hier besiegen!“, rief er.

 

Da überlegte sich seine kleine Freundin aber einen Schabernack. Sie nahm einen gefährlich aussehen-

den Dino heimlich in die Hände und schlich von hinten an den Kleinen Mann heran. Der krähte da oben: „Seht her, seht her, hier seht ihr den tapferen und überaus mutigen Dinosaurier-Reiter. Einmalig in der ganzen Welt!“

Da glotzte ihn plötzlich ein riesiges blaues Monster-Gesicht an, direkt vor seiner Nase!

Der Kleine Mann erschrak dermaßen,

dass er den Halt verlor und nach hinten umkippte.

 

Beinahe wäre er hoch oben vom Kopf des Dinos hinuntergestürzt!

Zum Glück konnte er sich gerade noch drehen und rutschte

          den

              langen

                           Hals

des Dinos hinunter.

 

Unten angekommen, musste er erst einmal verschnaufen. Seine kleine Freundin musste sich aber vor Lachen am Tisch festhalten.

Wenn ihr nun aber denkt, dass der Kleine Mann zerknirscht war oder sogar anfing zu heulen, dann irrt ihr sehr.

„So ein Dino-Hals ist eine tolle Rutschbahn! Hast du das gesehen?“, rief er lauthals seiner Freundin zu.

„Nee, nee, du Schlingel! Ich habe gesehen, wie du dich erschrocken hast. Gib mal bloß nicht an! Gib's zu!“

 

Der Kleine Mann wollte aber einfach nicht zugeben, dass das Dino-Monstergesicht vor seiner Nase ihn ganz schön erschreckt hatte. Jetzt wollte er seiner Freundin aber seine Tapferkeit beweisen.

Er rief: „Und jetzt steige ich um auf den nächsten Flugsaurier! Angst – kenne ich nicht!“

Und tatsächlich kletterte er auf einen Flugsaurier und schaukelte damit ein wenig hin und her.

Seine kleine Freundin wollte ihn natürlich nicht beschämen und fing ganz allein an, in voller Lautstärke das berühmte Lied zu singen:

 

„Der kleine, kleine Kleine Mann,

sogar auf Dinos rutschen kann…

 

Der kleine, kleine Kleine Mann, 

was der, was der nicht alles kann!“

 

Glücklich und zufrieden gingen die beiden wieder nach Hause, das heißt: Die kleine Freundin trug den Kleinen Mann auf dem Arm. Da war er zwar auch hoch oben, aber schwindelig wurde ihm dabei nicht. Denn seine Freundin hielt in sorgsam fest.