Verschaukelt ...

Im Garten gab es eine tolle Schaukel für die Kinder. Das kennt jeder:

Hin und zurück, nach vorne, nach hinten,

Schwung mit den Beinen voran,

zurück mit den Beinen nach hinten, immer hin und her, den ganzen Körper nach vorne beugen und wieder nach hinten,

immer weiter,

immer höher.

 Was für ein Spaß!

Der kleine Herr-Mann schaute sich das eine ganze Weile an. Als das Kind von der Schaukel abgesprungen war, kletterte er behende auf das Schaukelbrett.

Mit dem Schaukeln ging das bei ihm allerdings nicht so gut. Wenn er die Beine nach vorne bewegte, zitterte das Seil nur ein bisschen. Beine zurück – wieder nur ein winzig kleiner Wackler. Nein, das war kein Schaukeln. Er war eben zu klein dazu.

„Na, willst du schaukeln?“, fragte ihn eines der Mädchen, das vorher so richtig hoch geschaukelt war. „Nö, will ich nicht!“, antwortete er. „Ich will hier in Ruhe liegen. Manchmal wiegt der Wind mich ein bisschen hin und her. Da brauche ich mich nicht einmal anstrengen. Das ist besser als eine Hollywoodschaukel!“

Tja, der kleine Witzbold war nie um eine Erklärung verlegen. Aber es sollte doch niemand sagen können:

„Was, du kannst nicht einmal schaukeln? Ach ja, du bist ja zu klein dazu!“

Der kleine Herr-Mann wollte nicht mehr vom Schaukeln reden.

„Das ist die tollste Liege hier im Garten. Wollt ihr euch nicht auch so gemütlich einmal hinlegen und euch vom Wind ein bisschen hin und her pendeln lassen?“

Nein, das konnte niemand. Wer hätte auch gedacht, dass er die Schaukel wie eine Hängematte benutzen konnte. Und so wurden die Kinder sogar ein bisschen neidisch auf den kleinen Herr-Mann. Sie waren eben zu groß dazu.

Dieser Schlingel! Schaukeln konnte er nicht, aber die Kinder neidisch machen, das konnte er. So ein Lausebengel, dieser Schelm! Er hatte sie so richtig verschaukelt!