Der Kleine Mann im Gebäck-Versteck

 

Eines Tages traf der Kleine Mann wieder seine drei Freunde aus der Familie.

Sie spielten im Garten Fußball und als sie dazu keine Lust mehr hatten, wollten sie Verstecken spielen.

Das war ja eines der Lieblingsspiele des Kleinen Manns.

 

 

Als er an der Reihe war, hatte er eine besondere Idee. Während draußen die Kinder suchten und suchten,

huschte er ungesehen in das Haus hinein. Die Tür stand offen und die Kinder guckten in die andere Richtung zu den Bäumen.

 

 

Natürlich fanden sie den Kleinen Mann nicht. Nach einiger Zeit riefen sie:

„Komm heraus, Kleiner Mann! Wir finden dich einfach nicht.“

Doch nirgends kam der Kleine Mann herausgekrochen.

 

Als schließlich die Mutter alle hereinrief zum Tee- und Kakaotrinken, gab es eine Überraschung.

Es gab Selbstgebackenes. Die Kinder mochten das lockere Hefegebäck besonders gern.

Innen drin war Vanillepudding eingebacken. Das schmeckte köstlich!

 

 

Die Mutter hatte genug davon gebacken und auf einen Stapel auf den Tisch gelegt.

Das war allerdings nicht die einzige Überraschung an diesem Nachmittag.

Als alle um den Tisch herumsaßen, bewegte sich plötzlich das oberste Gebäckstück ganz langsam.

 

 

„Hilfe, was ist denn das?“, stammelte die große Schwester.

Das Gebäck bewegte sich weiter, einmal hin und einmal her.

Das konnte doch nicht mit rechten Dingen zugehen!

 

„Dieses Stück ist ja schon angebissen worden!“, ereiferte sich die kleine Freundin.

Sie griff nach dem bewegten Stück und im gleichen Moment sah sie ihn, den Kleinen Mann.

Der hatte sich zwischen die Gebäckstücke hingelegt und war dort glatt eingeschlafen.

 

Als er sich umdrehen wollte, um auf der anderen Körperseite zu liegen, bewegte er dabei natürlich das Gebäck.

 

So etwas konnte auch nur dem Kleinen Mann passieren!

 

 

„Du hast dann ja gar nicht nach unseren Regeln mitgespielt, das ist richtig fies von dir!“, bekam er jetzt zu hören.

 

Aber das störte den Kleinen Mann überhaupt nicht. Er meinte: „Was denn für Regeln?

Meine Regel ist: Wenn ich Hunger habe, dann darf ich mir doch wohl etwas zu essen holen!“

 

 

„Ja, und wenn du dann müde bist, dann schläfst du einfach, und wenn es zwischen  unserem Kuchen ist!“, ergänzte seine kleine Freundin. „Und du lässt uns einfach im Garten nach dir suchen. Wie sollen wir dich denn finden?“

 

 „Wieso, ihr habt mich doch gefunden!“, lachte er spitzbübisch.

 

Dem Kleinen Mann konnte man einfach nichts übelnehmen, der war so schlagfertig und hatte für alles eine Erklärung. Und wenn man dann einmal so richtig wütend auf ihn werden wollte, dann lachte er so ansteckend, dass jeder seinen Ärger vergaß und einfach mitlachen musste.

 

Es sah aber auch zu witzig aus, wie er da mitten zwischen dem Gebäck lag. Und schmecken ließ er es sich auch.

 

Gut, dass genug da war. So wurde es für alle doch noch zu einem fröhlichen Kuchenessen.

 

„Und ich erlaube euch, dass ihr euch auch einmal zwischen Kuchen verstecken dürft, okay?“, rief er laut.

 

„Ja, ja, du weißt genau, dass wir das nicht können! Soll unsere Mutter denn hundert Riesenstuten backen?

Sehr witzig, du Kleiner Mann!“

 

Tja, der kann eben etwas, was alle anderen normalen Leute nun mal nicht können.

 

Da rief er ganz laut: „Ich bin der einzige Gebäck-Verstecker!"

 

 Der kleine, kleine Kleine Mann, was der, was der nicht alles kann!